Bands | Freitag, 21.07.2023
Jesse Tellem
Achtung: Was da kommt ist laut, und hat Energie, und Emotion! Was da kommt ist pink und nimmt dich zu 100% ein, zieht dich in den Bann. Die Rede ist von Jesse Tellem, wenn er dir einen seiner Songs vorspielt. Nach seiner Debütsingle „Heart Shaped Hole“, mit der er aus dem Stand über eine viertel Million Streams einsammelte und diverse Radio-Playlisten eroberte, zeigt Jesse Tellem mit seiner neuen Single „Out in the Cold“ seine ganze musikalische Wucht, Emotionalität und Vielfältigkeit. Er ist der Sohn eines Punk-Rock Drummers aus Chicago, der zu seinen Wurzeln steht, der Bands wie „Jimmy Eat World“, „My Chemical Romance“ und „Blink 182“ förmlich inhaliert hat, aber auch musikalische „One-Night-Stands“ mit „Prince“ oder „Macy Gray“ hatte.
So ist Jesse in einem bunten Treiben aufgewachsen: befreundete Musiker, die im Keller-Tonstudio seines Vaters ein und ausgingen, kuriose, tätowierte Gestalten, die Lärm machten und Jesse gleichzeitig die Droge „Musik“ näherbrachten, die ihm durch so viele Krisen half und die Stille einnahm. Als er 2 Jahre alt war, wurde die Kinderwiege häufig durch einen Schlafplatz unter dem großen Mischpulttisch im Keller ersetzt. Eingewickelt in eine Decke und mit Kopfhörern auf den Ohren, konnte Jesse dort am besten einschlafen. Seine Mutter brachte ihn dort immer liebevoll unter und war ebenso die Person, die ihm „Prince“ vorspielte und ihn häufig damit aufgeweckt hat. Die „Prince-Kette“ trägt Jesse immer und sie verbindet ihn bis heute mit seiner Mutter, die er als Kind verloren hat und so in Gedanken bei sich trägt.
Jesse musste schon früh lernen mit Rückschlägen umzugehen. In seiner neuen Single „Out In The Cold“ verarbeitet er einige davon: Da steht jemand in der Kälte, hat sich fast selbst verloren und sieht dazu noch eine wahrhaftige Liebesbeziehung zerbrechen. Doch auch wenn es sich so anfühlt, als ob die Dämonen endgültig siegen würden, als ob die Beziehung zum Scheitern verurteilt ist, gibt es da irgendwo immer noch diesen unzerstörbaren Restfunken an Zuversicht: „Just don’t leave me, I know life ain’t easy, but our heart`s still beating, never let me go.“ Wenn man Jesse fragt, dann gibt es nur eine einzige Möglichkeit mit negativer Energie umzugehen: alles was man hat, dafür zu geben, sie in positive Energie zu verwandeln. Jesse hat sich aufgerappelt, hat neue Pläne geschmiedet, hat sich an seinen eigenen, leuchtend-pinken Haaren aus der Tiefe gezogen. Ein Aufbäumen, eine Transformation zum Guten. Den Schmerz nicht zu verdrängen, sondern aufzunehmen, an ihm zu wachsen und noch stärker weiterzumachen.
Was bleibt sind Erinnerungen und Narben. Aber wer sagt, dass diese Narben dem neuen Jesse nicht verdammt gut stehen?
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Freitag, 21.07.2023 | 21:00 Uhr |